Als IT-Projektmanager nachhaltig erfolgreich

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Willkommen zum zweiten Teil. Wir haben das erste Mal besprochen, wie und nach welchen Prinzipien man seine Karrierestrategie gestaltet. Aber wir wissen alle, es kommt auf den Prozess der Umsetzung an. In welcher Reihenfolge geht man vor? 

Hier gibt es in der EKS ein Vorgehensmodell in mehreren Phasen und diese Phasen würde ich dir jetzt gerne vorstellen. 

Zunächst einmal Phase 1, die Analyse der Ist-Situation und der speziellen Stärken.

Die EKS setzt immer an der Ist-Situation an. Sie setzt also nicht daran an, welche Märkte es gibt, wo irgendjemand irgendwie erfolgreich sein könnte, sondern die Frage ist, welche konkreten Stärken du selbst besitzt.

Bei dieser Analyse der Stärken gibt es einen durchaus unkonventionellen Ansatz, es gibt hier auch einen etwas sperrigen Begriff, den ich sehr treffend finde.

Wolfgang Mewes spricht von der Differenzeignung und sagt: worin bist du anders als andere, worin unterscheidest du dich. Wir kennen dieses Thema USP „Unique Selling Proposition“. Aber interessant ist auch, dass durchaus Dinge, die man als Schwächen sehen könnte, hier als Stärken aufgewertet werden können.

Wolfgang Mewes spricht von der Differenzeignung und sagt: Wir wissen heute, dass, zum Beispiel im Marketing, die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe, die grundsätzlich diskriminiert wird, durchaus auch ein Vorteil sein kann. Es gibt Telekomunternehmen, die spezielle Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund machen. Wir wissen, dass Unternehmen oft aus einer regionalen Randlage heraus besonders erfolgreich sein können.

Wolfgang Mewes spricht von der Differenzeignung und sagt: Ja, so kann auch die Erfahrung in einigen Projekten, die nicht so erfolgreich waren, auch ein Vorteil sein. Nämlich, dass man gelernt hat, wie man mit solchen Problemen umgeht.

Wolfgang Mewes spricht von der Differenzeignung und sagt: Natürlich, erfolgreiche Projekte sind immer auch ein wichtiges Merkmal deiner Stärken und auf die solltest du nicht vergessen.

Man unterscheidet im Projektmanagement in der ISO 21500 drei Kompetenzbereiche:

Man unterscheidet im Projektmanagement in der ISO 21500 drei Kompetenzbereiche: Die technischen Kompetenzen - was weißt du darüber, wie man Projekte macht, wie man Terminpläne macht, Projektaufträge formuliert und so weiter. 

Man unterscheidet im Projektmanagement in der ISO 21500 drei Kompetenzbereiche: Die Verhaltenskompetenzen - wie kannst du mit dir selbst umgehen, welche soziale Kompetenz hast du, bist du kommunikativ, wie gut bist du in der Problemlösung. Ein wichtiges Thema ist auch, wie schaffst du es mit Stress umzugehen und nicht in ein Burnout zu rutschen. Darauf kommen wir später noch zurück. 

Man unterscheidet im Projektmanagement in der ISO 21500 drei Kompetenzbereiche: Das Dritte sind die Kontextkompetenzen - wie gehst du mit dem Umfeld deiner Projekte um? Da ist, vor allem wenn jemand selbständig tätig ist, die Frage, für welche Kunden arbeite ich, für welche Art von Projekten werde ich tätig. Hier kommt es also darauf an zu sagen, was kann ich, welche Erfahrungen habe ich, was gibt es, was mich von anderen unterscheidet, und auf dem baut man auf. 

Man unterscheidet im Projektmanagement in der ISO 21500 drei Kompetenzbereiche: Das ist Phase eins, die Analyse der Ist-Situation und die Differenzeignungs-Analyse der eigenen Stärken.

Zweite Phase: Man sucht das erfolgversprechendste Spezialgebiet. Also nicht irgendeines, sondern jenes, das zu den eigenen Stärken passt.

Angeblich hat Julius Caesar einmal gesagt: Lieber der erste im Dorf als der zweite in der Stadt. Also, lieber Marktführer in einem kleinen Markt, als Mitläufer in einem großen Marktsegment. Das haben wir schon in der ersten Folge unter dem Thema Spezialisierung kennengelernt.

Angeblich hat Julius Caesar einmal gesagt: Und du erinnerst dich vielleicht auch noch an die Primär-Spezialisierung - ich spezialisiere mich auf bestimmte Techniken, Methoden. Dann die Problem-Spezialisierung und die Zielgruppen-Spezialisierung, wo ich mich eben auf eine Zielgruppe fokussiere. Das ist bei der Suche nach dem erfolgversprechendsten Spezialgebiet zu beachten. Wir werden das später noch in verschiedenen Beispielen durchgehen. 

Phase drei:  Ich suche mir die erfolgversprechendste Zielgruppe.

Phase drei: Natürlich sind Branchen ein starkes Differenzierungsmerkmal, aber Branche ist oft auch noch zu weit. Ich kenne das aus der eigenen Erfahrung, dass man von der Finanzdienstleistungsindustrie spricht und ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass zwischen Versicherungen und Banken gravierende Unterschiede bestehen und dass es uns nicht weiterbringt, wenn wir beides in einen Topf werfen.

Phase drei: Diese Zielgruppe zu finden und auch einzuengen und zu fokussieren, ist nicht eine theoretische Aufgabe, die man allein im stillen Kämmerchen lösen kann, sondern hier ist es auch immer eine empirische Frage. Es ist ein iteratives Vorgehen. Man probiert es einfach, man muss auch die eigenen Erfahrungen, die man gemacht hat, richtig interpretieren und daraus die Schlüsse ziehen. Ganz wichtig ist es, dass man nicht immer danach sucht, eine andere Zielgruppe als die, die man bisher kennengelernt hat, zu adressieren, sondern möglichst kontinuierlich dranbleibt.

Phase drei: Das ist die Phase drei, die Suche nach der erfolgversprechendsten Zielgruppe.

Phase drei: Phase vier ist die sogenannte Engpass-Analyse. 

Phase drei: Auf was kommt es bei dieser Zielgruppe an, was ist ihr brennendstes Problem? Wo könnte ich mit meinen speziellen Fähigkeiten, bitte denke an Phase eins, an die Differenzeignungs-Analyse, wo könnte ich für diese Zielgruppe einen besonders wichtigen Beitrag leisten? Welchen Engpass empfindet diese Zielgruppe?

Und dann ist die nächste Frage: Was hindert mich daran, diesen Engpass zu adressieren und dieser Zielgruppe für dieses brennende Problem eine überlegene Lösung anzubieten. Das was mich daran hindert nennt die EKS den internen Engpass. Das was die Zielgruppe als Problem empfindet nennt sie den externen Engpass. Man kann hier auch ziemlich danebenhauen, insbesondere das Verständnis der Zielgruppe falsch interpretieren.

Und dann ist die nächste Frage: Ein prominentes Beispiel der Mobiltelefonbranche ist Nokia, die damals das iPhone als sinnlose Spielerei belächelt haben und dann erkennen mussten, dass der Engpass der Zielgruppe nicht das Telefonieren und auch nicht die lange Akkulaufzeit war, sondern dass diese Vielfalt an Handlungsmöglichkeiten die ein Smartphone heute bietet und was für uns heute selbstverständlich ist, eine viel attraktivere Problemlösung ist, als das immer noch weiter optimierte Telefon im engeren Sinne. Das ist die Phase vier, die Engpass-Analyse.

Und dann ist die nächste Frage: Phase fünf, Innovationsstrategie.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar:  wenn ich klar fokussiert bin, wenn ich dranbleibe, wenn ich nicht ständig was anderes mache und glaube, irgendwas anderes ist besser als das, was ich bisher mache und was ich gut kann, dann werde ich eher auf Innovationen kommen.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Ich darf aber dabei auch nicht engstirnig sein. Siehe wiederum dieses Beispiel von Nokia. Innovation muss also sehr weit verstanden sein. Der ständige Kontakt mit der Zielgruppe ist wichtig, aber auch die Information über Entwicklungen in diesem Bereich. 

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Phase sechs, die Kooperationsstrategie. 

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Denke immer an die asiatischen Kampftechniken, die Kräfte nutzen, die zunächst wie Gegenkräfte aussehen, diese aber für die eigenen Ziele nutzen.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Hier ist es auch in der EKS ein ganz wichtiger Punkt, dass man aufgrund der klaren Spezialisierung zunächst einmal daran arbeitet, in einem bestimmten Segment der erste und beste zu sein. Dadurch allerdings ist man dann auch offen für Spezialisierungen. Wenn ich selbst ein Spezialgebiet habe, in dem ich überlegen bin, dann werden mich andere Anbieter in diesem Bereich nicht angreifen können und irgendwann werden sie es bleiben lassen.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: EKS spricht hier vom Prinzip der schiefen Ebene. Das heißt, je mehr ich an der Spitze bin, umso steiler ist der Anstieg, umso eher werden andere, wenn sie versuchen, diesen Gipfel auch zu erklimmen, daran abrutschen.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Aber und das ist nun das Positive, ich werde dadurch auch offen für Kooperationen, denn ich kann mit anderen, die in anderen Gebieten Spitze sind, ohne Probleme zusammenarbeiten, denn wir ergänzen einander, wir konkurrenzieren uns nicht gegenseitig. Das ist das Prinzip der Kooperation. 

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Und dann kommt die Königsdisziplin der EKS, das Hinentwickeln zur Adressierung des konstanten Grundbedürfnisses. 

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Das klingt vielleicht noch ein wenig kompliziert. Aber es geht darum, dass man, wenn man seiner eigenen Zielgruppe eine Problemlösung anbietet und dadurch in dieser Zielgruppe gut verankert ist, die Augen offenhält und fragt, was gehört denn hier noch dazu.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Nehmen wir ein Beispiel aus anderen Branchen, weil das dort immer leichter zu erkennen ist. Baufirmen etwa bieten Finanzierungskonzepte an, bieten auch an, für Vorsorgewohnungen die Vermietung zu übernehmen, das Ganze dann auch zu managen etc.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Wenn ich im Projektmanagement tätig bin, dann geht ja nicht nur darum, das Projekt erfolgreich abzuwickeln, so dass am Ende des Tages eine bestimmte Software implementiert ist.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Es geht auch um Schulungsprobleme. Man könnte sich also weiterentwickeln und auch die Schulungsthematik oder die Testthematik abdecken. Man könnte auch neue Geschäftsmodelle und neue Prozesskonzepte abdecken. Das durchaus - und das ist jetzt wichtig - nicht im Sinne einer Verzettelung, sondern insbesondere im Sinne der Phase sechs, einer Kooperationsstrategie.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Zusammengefasst setzt die EKS an den eigenen Stärken an, sucht dafür die optimale Zielgruppe und adressiert deren Probleme, wo ich mit meinen Stärken etwas bewirken kann. Ich entwickle meine Lösungen immer weiter, ich kooperiere mit anderen und versuche, eine ganzheitliche, langfristige Lösung für die Anliegen meiner Zielgruppe anzubieten.

Ja, ich habe eine Lösung, ich biete diese an, aber ich muss daran arbeiten, diese immer weiter zu verbessern. Auch hier ist klar: Was das für Projektmanager in ihrer Karriereplanung bedeutet, das ist Gegenstand des nächsten Podcasts und ich freue mich sehr, wenn du wieder dabei bist.